Rückblick auf die Goldene Konfirmation am

Palmsonntag 2012

29 ehemalige Konfirmandinnen und Konfirmanden mit Jahrgang 1946 sitzen am Palmsonntag vorne in der Kirche Eggiwil auf den Bänken wie einst in der Kinderlehre: nicht schön nach Geschlechtern getrennt wie damals, etwas fülliger geworden, und fehlten nicht 20 der ehemaligen Leidensgenossen, gäbe es Platzprobleme, hat man doch nicht nur an Lebenserfahrung zugelegt.

20 Eingeladene fehlen leider in der besonders festlich mit Frühlingsblumen geschmückten Kirche. Gesundheitliche Gründe verhindern ihre Anwesenheit oder anderweitige Verpflichtungen, und einige sind uns auf dem Weg vorangegangen, dem wir uns auch immer mehr nähern. Oder es ist – nicht nur zur Enttäuschung von Annemarie Witschi, die den Anlass hervorragend organisiert hat – von einigen jegliche Nachricht ausgeblieben.

Der Gottesdienst ist sehr berührend und führt uns zurück in die Zeit unserer Konfirmation vor 50 Jahren. Nicht nur durch das Gedicht von Erich Kästner (Der Konfirmand) aus dem Jahr 1936, das Pfarrer Ueli Schürch zur Begrüssung rezitiert und in die Predigt integriert: «DIE ZUKUNFT LIEGT IHM IN DEN KNOCHEN...» Für die 66-Jährigen wohl eher die Vergangenheit, die sich in den Knochen bemerkbar macht … «WAS NUN BEGINNT, NENNT MAN DAS LEBEN…» Das gilt für die 66-Jährigen wie für die 16-Jährigen, nur ist das Leben jetzt von vielen Aufgaben und Pflichten befreit, man muss nicht mehr, man kann, man darf…

Die neuste Altersforschung zeigt auf, dass für Menschen im Pensionsalter trotz mancher Beschwerden die Zeit der grössten Zufriedenheit beginnt – was man fast zu glauben beginnt, wenn man die muntere Schar der «jungen Alten» betrachtet, gehören sie doch zu den ersten Jahrgängen der sogenannten Baby-Boomer-Generation – oder wie sie auch genannt wird: der «Generation Glück».

Schwebte man in der Jugend noch in einem luftleeren Raum mit Träumen, mit Zweifeln, in grosser Ungewissheit, wurde dieser Raum im Laufe des Lebens aufgefüllt mit Lebenserfahrung, einer grossen Gelassenheit und Zuversicht. «ER TRÄGT DIE ERSTEN LANGEN HOSEN…» Oder den ersten Kühermutz, liebevoll als Einzelanfertigung genäht!

Mit Melancholie erfüllen einen die drei Familien, die festlich gekleidet ihre Jüngsten zur Taufe bringen. In der Tracht, im Kühermutz, sitzen sie in den vordersten Reihen, mit zwei Noel und einem Manuel (keinem Hans, Ernst, Albrecht, Christian…), die sich auch schon bald lautstark bemerkbar machen. Von was für einer Welt werden sie erwartet? Was für ein Leben hat hier eben erst begonnen? In Gedanken be-gleiten wir sie mit den Wünschen ihrer Taufsprüche.

Wie in der Begrüssung durch Kirchgemeinderat Hans Kobel verheissen, kommen die Eingeladenen in den Genuss eines liebevoll bereitgestellten Apéros im Kirchgemein-deraum, wo sie erneut, wie schon während des Gottesdienstes, durch besinnliche Vorträge des Jodlerklubs Bärgfründe unter der Leitung von Hans Aeschbacher erfreut werden.

Dankbar für die feierliche Gestaltung dieses festlichen Tages freuen sich nun alle über das Essen im Gasthof Bären, das keine Wünsche offen lässt und die Zungen löst. Es wird geplaudert, erzählt, nachgefragt. Vieles bewegt die Gemüter, über Ernstes und Lustiges wird sinniert, und dann: mit 70 wieder! Wer noch? Wie?

F. WYSS

Bericht von F. Wyss als PDF zum Ausdrucken

Konffoto Palsmsonntag 1962 zum Ausdrucken

Konffoto Palmsonntag 2012 zum Ausdrucken

_______________________________________